«Ich kann mir das Theaterstück bereits vorstellen, das zwischen dem Esszimmer, den Salons, der Veranda und den Rasenflächen dieses Herrenhauses aufgeführt werden wird: eine Aufführung, die manchmal ins Komödiantische, manchmal ins Dramatische abdriften wird und in welcher sich die Privilegierten ungewollt in gewöhnliche Menschen mit Schwächen und Stärken, Lastern und Tugenden verwandeln und die Ausgestoßenen endlich Gnade finden werden.»
Sommer 1984. In Genf trifft sich eine große Sippe zur Feier eines siebzigsten Hochzeitstages. Kinder und Enkel sind aus der Waadt, dem Wallis, aus Bern, Luzern, Baden und der Ostschweiz, aus Frankreich und Schottland angereist. Man speist miteinander, gerät ins Erzählen - und je weiter der Tag fortschreitet, umso mehr gut gehütete Geheimnisse kommen ans Tageslicht.
Ein Mitglied der Familie, der Anwalt Emmanuel Stierli, tritt als Erzähler auf. Seine spannende, detailreiche Geschichte der Familien Corbaz, Stierli und de Blanchard hat nicht einen überraschenden Schluss, sondern gleich deren zwei.
Sommer 1984. In Genf trifft sich die Sippe zur Feier des siebzigsten Hochzeitstages von Großvater Henri und Großmutter Gabrielle Corbaz-de Blanchard. Kinder und Enkel des greisen Paares sind aus der Waadt, dem Wallis, aus Bern, Luzern, Baden und der Ostschweiz, aus Frankreich und Schottland angereist. Der Deutschschweizer Familienzweig hat sich in vier Generationen aus der schreienden ländlichen Armut des Bernbietes emporgearbeitet; bei den Welschen ist es eher umgekehrt: Genfer Patrizier und Waadtländer Großbürger riskieren den Abstieg, weil sie träge geworden sind.
Die Familie genießt ein lukullisches Mahl und trifft sich zwischen den Gängen in wechselnden Gruppierungen im Garten zum Rauchen und Tratschen. Dabei kommen nach und nach diverse peinliche Geheimnisse ans Tageslicht, welche der Clan viele Jahre lang geflissentlich unter den Teppich gekehrt hat.